
Schon gewusst? Wie Diabetes & Parodontitis zusammenhängen
Die Zahngesundheit hängt stark mit der Allgemeingesundheit zusammen – und andersherum ist es genauso. Dieses wechselseitige Verhältnis führt dazu, dass sich Erkrankungen des Körpers oft auf Zähne und Zahnhalteapparat auswirken, ebenso wie eine beeinträchtigte Mundgesundheit negative Folgen für den Rest des Körpers haben kann. Ein besonders enges Zusammenspiel ist immer wieder zwischen der Parodontitis und dem Diabetes Mellitus zu erkennen. Im Folgenden erklären Ihnen die Pluszahnärzte®, Ihre Zahnärzte in Düsseldorf, wie die beiden Krankheiten zusammenhängen und was das für Patientinnen und Patienten bedeutet.
Was ist Parodontitis?
Die Parodontitis, eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates, ist die häufigste chronische Krankheit der Welt. In Deutschland sind Stand 2018 circa elf Millionen Menschen von ihr betroffen. Parodontitis entsteht meist durch bakteriellen Zahnbelag, der zunächst zu einer oberflächlichen Entzündung des Zahnfleisches (Gingivitis) führt. Bleibt diese unbehandelt und kommen noch weitere Risikofaktoren wie mangelnde Mundhygiene, Rauchen oder Stress hinzu, kann sich eine Parodontitis entwickeln. Die Symptome von Beginn der Erkrankung bis in die fortgeschrittenen Stadien sind:
- Zahnfleischbluten
- Rotes, geschwollenes Zahnfleisch
- Rückgang des Zahnfleischs
- Freiliegende, empfindliche Zahnhälse
- Süßlicher Mundgeruch
- Eiteraustritt an den Entzündungsherden
- Lockere Zähne & Zahnfehlstellungen
- Verlust der Zähne
Was ist Diabetes Mellitus?
Der Diabetes Mellitus ist eine chronische Störung des Blutzuckerstoffwechsels, die zu einer erhöhten Glukosekonzentration im Blut (Hyperglykämie) führt. Circa sechs Millionen Patienten leben 2019 mit der Diagnose, die Dunkelziffer liegt laut Schätzungen bei weiteren ein bis zwei Millionen Menschen. Bei Kindern ist Diabetes die am weitesten verbreitete Stoffwechselstörung. Unterschieden wird nach den Leitlinien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft zwischen:
- Diabetes mellitus Typ 1
- Diabetes mellitus Typ 2
- Gestationsdiabetes (bekannt als Schwangerschaftsdiabetes)
- Anderen spezifische Diabetestypen
Bei 90 % der Erkrankten wird Typ-2-Diabetes diagnostiziert, während nur 5 bis 10 % einen Befund für Typ 1 bekommen. Die anderen Typen sind weitaus seltener und fallen statistisch kaum ins Gewicht.
Wie beeinflussen sich die Erkrankungen gegenseitig?
Parodontitis und Diabetes Mellitus zeigen auffällige Wechselwirkungen. Parodontitis gilt als eine Diabetes-Folgeerkrankung, da Diabetiker dreimal häufiger an Parodontitis erkranken als Nichtdiabetiker. Zudem verlieren Diabetiker mit Parodontitis durchschnittlich mehr Zähne als Nichtdiabetiker. Ebenso kann eine Parodontitis auch den Verlauf einer Diabeteserkrankung negativ beeinflussen, indem sie zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels führt. Die chronische Entzündung im Zahnhalteapparat, deren Botenstoffe in den ganzen Körper getragen werden, kann zudem die Wirkung des Insulins verringern. Eine schwere Parodontitis erhöht also die Insulinresistenz im Gewebe, was zu Schwierigkeiten beim Einstellen des Blutzuckers führen kann. Parodontal erkrankte Patientinnen und Patienten erkranken in den folgenden Jahren außerdem öfter an Diabetes als Menschen, die nie an einer Parodontitis litten. Es kann also gesagt werden, dass die Entzündungskrankheit den Diabetes nicht nur negativ beeinflusst, sondern teilweise sogar auslöst.
Was ist bei der Therapie zu beachten?
Um Risikopatienten und Betroffenen möglichst früh die passende Behandlung zukommen zu lassen, ist eine ausführliche Anamnese unabdingbar. Zudem ist ein interdisziplinäres Vorgehen, also eine enge Zusammenarbeit von Zahnmedizinern und Diabetologen, bei der Behandlung beider Krankheiten von großem Vorteil. Für Diabetiker ist eine korrekte Blutzuckereinstellung besonders wichtig. Bei gut eingestellten Diabetespatienten ist eine Parodontitisbehandlung ebenso wirkungsvoll wie bei Nichtdiabetikern. Auf der anderen Seite erleichtert eine erfolgreiche Behandlung des Diabetes die optimale Einstellung des Blutzuckers.
Was können Betroffene tun?
Auch Sie als Patientin oder Patient können Ihren Teil zu einer erfolgreichen Therapie beitragen. Senken Sie Ihr Parodontitisrisiko, indem Sie auf eine gründliche häusliche Mundhygiene achten, Rauchen sowie Stress vermeiden und sich ausgewogen ernähren. Insbesondere Diabetiker sollten mindestens einmal jährlich zur ärztlichen Prophylaxe gehen, um eine Gingivitis oder beginnende Parodontitis frühzeitig erkennen und behandeln zu können. Bei allen Fragen rund um das Thema Parodontitis stehen Ihnen unsere Parodontologie in Düsseldorf gerne beratend zur Seite.